Hunderte strömten am letzten Freitagabend von 18 bis 23 Uhr in die Backstube der Zofinger Bäckerei-Konditorei Leutwyler in der Filiale Küttigen. Ein grosser Teil der Produktion für beide Läden entsteht dort, weil eine grossräumige, moderne Backstube auf einem Boden das Arbeiten der Bäcker-Crew erleichtert. Doch nach wie vor ist auch der Backofen am Kirchplatz in Zofingen in Betrieb. Vor dem Geschäft an der Hauptstrasse duftete es schon nach frisch gebackenem Brot. Im Holzofen war tüchtig eingeheizt und man konnte den noch ofenwarmen, knusprigen Laib mit nach Hause nehmen. Am Berliner Stand gab es – nebst süssen Leckereien – warme Küttiger Rüebli- Suppe mit einem grossen Stück Holzbackofenbrot. Im Laden herrschte reges Treiben. Die Qual der Wahl bestand vor allem bei den Kindern, die sich oft schwer für die eine oder andere Leckerei entscheiden konnten. Die frisch aufgefüllten Brotregale liessen kaum Wünsche offen. In grösseren Gruppen führte der Rundgang durch das Mehl-Lager in die diversen Arbeitsräume der angenehm warmen Backstube.
Maja Blum (alias Verwandlungskünstler «Das Gögi» aus Zofingen) wusste die Besucher zu fesseln und fand eine gute Mischung zwischen fachlich fundierten Informationen und humorvollen Zwischen-Bemerkungen. Die Bäcker-Crew war ständig an der Arbeit und stellte unter Beweis, dass es sich hier im wahrsten Sinn des Wortes um ein Handwerk handelt, wenn auch moderne technische Einrichtungen ein rationelleres Arbeiten ermöglichen. Beeindruckend die oft lange Ruhezeit für die diversen Teige, denn sie beeinflussen ganz wesentlich den Geschmack der vielfältigen Brotsorten. Natürlich kamen auch Besucher im Pyjama, ja sogar ein über 130 Jahre altes Nachthemd mit Rüschen war zu bewundern. Als Dank erhielten diese mutigen Besucher ein Zopf-Abo. Natürlich ging niemand ohne genussvolles Bhaltis (Biberli) nach Hause. Die vielen strahlenden Gesichter bestätigten, dass „die Nacht der offenen Tür“ gut ankam und der Anlass enorm viel Interessierte anlockte.